Der Wilhelm

– tageweise unsortiertes –

„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“

Søren Kierkegaard



  • Schreib das mal auf!


    Hallo am Sonntagmorgen!

    Zum Glück lange her, dass mir eine Aufforderung wie in der Überschrift kalte Schauer über den Rücken oder Schweissperlen auf die Stirn getrieben hat.
    Meist klang das dann so:

    „Aufsatzhefte raus – wir schreiben heute über…..“

    Herr P aus B zu seiner Klasse irgendwann um 1970 herum

    Waren es doch damals, zu Schulzeiten immer die Aufsätze, die mir am Schwersten gefallen sind, weil ich meine Worte nicht so richtig zusammenbringen konnte oder nicht „zum Kern der Sache“ kam (meinte jedenfalls besagter Herr P., oft auch noch garniert mit dem Nachsatz „soweit ich das Geschmiere überhaupt lesen konnte“ ).
    Und später, während meiner Ausbildung war es auch meistens meine Sauklaue, die andere kaum lesen konnten und deshalb immer wieder Anlass zur Kritik gab – was noch später, im Berufsleben dazu führte, dass ich bei allem, was zu verschriftlichen war (Pflegeberichte etwa) um jedes Wort gerungen habe, das ich nicht zu Papier bringen musste. Aber zum Glück waren da ja andere Qualitäten gefragt als eine saubere Handschrift…

    Und heute?
    Ist es genau das Gegenteil geworden, wenn ich so über die letzten Jahre meine Bloggerlebens zurück blicke.
    Denn es macht mir inzwischen wirklich Spass, meine Gedanken in Geschriebenes und damit in Bits und Bytes zu verwandeln und mich über alles mögliche auszulassen, was mich als Thema reizt oder ich für wichtig genug halte, um es mit Anderen, also mit Euch – meinen Lesern – zu teilen.
    Weil ich Freude daran gefunden habe und weil es ein sehr angenehmer Zeitvertreib ist.
    So sind Aufsätze (und was sind Blogbeiträge anderes?) schlussendlich doch noch zu einer meiner liebsten Beschäftigungen geworden.

    -_-_-_-

    Was ein Unterschied zu den Zeiten, als Schulaufsätze eine mehr als lästige Pflicht waren, immer Gefahr laufend, der pädagogisch (?) fundierten Kritik gewisser Leehrkörper ausgesetzt zu sein und schlimmstenfalls vor der versammelten Klasse als abschreckendes Beispiel herhalten zu müssen, wie man es nicht machen sollte. Und was ein Unterschied zu Zeiten, als es noch meine Handschrift war, die keiner Norm entsprechen wollte und mich im schriftlichen Ausdruck zu einem wortkargen Menschen machte…

    Eine typische Notiz aus meinem Arbeitsleben – fragt mich bitte nicht, was sie bedeutet :wacko:

    Immerhin:
    Nicht mehr mit der Hand schreiben zu müssen hat da Einiges für mich erleichtert, auch wenn es (zumindest beruflich) meist noch die Ausnahme blieb und üblicherweise trotzdem Kuli und Papier herhalten mussten.
    Aber privat habe ich diese Dinge wirklich nur noch selten benutzt (inzwischen überhaupt nicht mehr) und selbst Liebesbriefe lieber getippt, wenns möglich war. Anfangs noch auf einer Schreibmaschine, später dann am Computer, den ich schon deswegen deswegen heiss und innig liebte.

    Unromantisch, ich weis, ab was will man machen, wenn die eigene Klaue einen gleich als „unordentlichen Menschen“ entlarvt?

    Und damit wurde ich im Lauf der Zeit auch freier, was andere Formen des schriftlichen Ausdrucks anging, bis hin dazu, dass ich mir heute gar nicht mehr vorstellen mag, nichts schreiben, nichts aufschreiben zu können.
    Denn – auch das ist eine Erkenntnis der letzten Jahre – beim Schreiben gelingt es mir am Besten, meine Gedanken zu sortieren und so auszudrücken, dass ein „Ganzes“ daraus wird und sie auch als Grundlage für einen Austausch darüber taugen.
    Wobei dennoch viel Unsortiertes bleibt, was nur für mich und nicht für andere bestimmt ist. Mein Rechner ist voll von solchen Dateileichen.

    Aber das kennt ihr ja vielleicht auch?

    Deswegen wurde im Lauf der Zeit aus dem genervten „ich muss“ ein freudiges „ich will“ und aus dem abwehrenden „och, nicht schon wieder!“ aus Schul- und Berufszeiten ein lustvolles „was schreibe ich denn jetzt mal?“, wie es jetzt eben auch oft Triebfeder für meine bloggenden Aktivitäten ist… jedenfalls solange ich was zu erzählen habe, was auch für meine Leser interessant sein könnte.

    Aber es hätte eben auch anders kommen können, wenn
    nicht schlaue Menschen die Tastatur erfunden hätten. Ich mag es mir gar nicht vorstellen….

    Jedenfalls hatte mein hitlerjugendgestählter Lehrer P. (worauf er auch sehr stolz war) wohl völlig unrecht, als er mich nur auf meine ungelenke Handschrift reduzierte und daraus vor versammelter Klasse abzuleiten meinte, dass aus mir „Deppen wohl nie was ordentliches werden kann“.
    Das nehme ich ihm heute noch übel….
    Auch, wenn er damit ungewollt sicher einen der Grundsteine dafür gelegt hat, dass ich den ganzen braunen Rotz nicht leiden kann.

    Und dafür bin ich ihm fast schon wieder dankbar.


    Habt allesamt einen feinen und sonnigen Sonntag und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der sich angesichts des schönen Wetters heute einfach mal auf eine feine kleine Rollertour freut….


    -17-

  • Auf die Sichtweise kommt es an


    Guten Abend zusammen!

    Als ich dieses Bild zum ersten mal sah, war ich doch etwas irritiert – wie wohl auch viele andere Menschen, die es inzwischen im Netz geteilt haben.
    Denn irgendwas stimmt da auf den ersten Blick nicht:

    Ein kleiner Mensch und eine viel zu grosse Katze, die ihm offenbar gleich gestimmt hinterher läuft?
    Hmm..

    Doch schon der zweite Blick offenbart, dass da doch alles mit rechten Dingen zugeht.
    Denn natürlich ist der Mensch viel weiter weg als die Fellnase und es sind nur unsere Sehgewohnheiten, die uns da einen Streich spielen.

    Wie auch in anderen Dingen – beispielsweise auch dann, wenn jemand in einem Logo gegen Nazis zuerst die Farben einer Reichskriegsflagge erkennt, aber mit dem eigentlichen Sinn des Bildes anscheinend nichts anfangen kann , während alle anderen Menschen sofort und ganz richtig verstanden haben, um was es dabei geht und auf diesen perversen Vergleich offensichtlich gar nicht gekommen sind….

    Aber ich will das jetzt überhaupt nicht weiter vertiefen und werde auch nicht weiter darauf eingehen, was ich bei einer kleinen Recherche auf der Seite der betreffenden Person noch alles gelesen habe…
    Denn das lässt sich kurz und schmerzlos mit zwei Worten zusammenfassen:

    Passt schon!

    ….und mit dem Eindruck bin ich wohl auch nicht alleine :-(

    Genau wie damit, dass es wohl immer lohnt, mal genauer hinzusehen…
    Auch und besonders bei den Leuten, die meinen, mit ihren Kommentaren Zwietracht säen zu müssen.

    Bleibt noch anzumerken, dass ich daraufhin den Link hinter ihrem Namen beim betroffenen Kommentar entfernt habe – und sie hier auch kein zweites mal zu Wort kommen wird. Denn auf solche Besucher (und auf deren unsachliche Kommentare) lege ich keinen Wert – und auf die Verlinkung zu derart merkbefreiten Schwurbeleien auch nicht.


    In diesem Sinne:
    Habt ein zauberhaftes und harmonisches Wochenende und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der damit unter dieses Thema einen Schlusstrich zieht und weitermacht, wie er das schon immer gehalten hat:
    linksrotgrünversifft und Spass dabei B-)


    -16-

  • Ein wenig im Zwiespalt


    Guten Morgen!

    Ganz oben in diesem Blog, direkt unter dem Headerbild findet sich ein Zitat von Søren Kierkegaard, das gerade sehr deutlich auf den Zwiespalt hinweist, in dem ich mich gedanklich befinde:
    Einerseits ist mir wichtig, was ich im vohergehenden Beitrag geschrieben habe, anderseits aber ist es mir auch mehr als zuwider, diesen Blog nur mit politischen Themen zu füllen, und insbesondere mit solchen, in denen es nur um eine einzige politische Gruppierung geht, die unser Land und unser Denken mehr und mehr im Würgegriff zu haben scheint: die Kackblauen.

    Deshalb bin ich auch nicht wirklich glücklich darüber, mich an diesem Thema jetzt nochmal abarbeiten zu müssen , tue es aber trotzdem. Denn wer A sagt, der sollte auch B sagen und nicht auf halbem Weg stehen bleiben.

    -_-_-_-

    Also zur Sache:

    Gestern verlinkte Hans-Georg in einem Kommentar und auf seiner Seite einen Hinweis auf eine Petition, in welcher der Bundesrat aufgefordert werden soll, ein Parteiverbot gegen die Kackblauen anzustreben zu prüfen.
    Urheber dieser Petition ist u.A. die Seite Volksverpetzer.de, die ich schon lange kenne und in ihrer Positionierung gegen die neonazistischen Umtriebe in unserem Land auch sehr schätze. Insofern hatte ich auch kein Problem damit sie zu unterschreiben, zumal ich selbst durchaus auch die Position vertrete, dass es nun langsam reicht mit dem Mist, den diese Partei verzapft.

    Aber ich kenne natürlich auch die Bedenken, die gegen ein Parteiverbot stehen, allen voran die Tatsache, dass sich damit ja an einem grundlegenden Problem in unserem Land nichts ändert:

    »Der Höhenflug der AfD in den Umfragen ist auch ein Ergebnis der derzeitigen Regierungsarbeit«, sagt der Berliner Historiker und Nationalsozialismus-Experte Michael Wildt. »Bei vielen entsteht der Eindruck, es gehe mehr um Gendersternchen als um soziale Sicherheit.« Die Diskussionen um das sogenannte Heizungsgesetz hätten zudem zahlreiche Menschen verschreckt. »Es ist der Eindruck entstanden, der Staat wolle in die Privatsphäre eingreifen.« Bei Themen wie Klimaschutz oder Migration brauche es »eine transparente Politik, die im Zeitalter der sozialen Medien zudem gut kommuniziert werden muss«, so Wildt.

    Spiegel online – leider hinter der Bezahlgrenze

    Aber genau das haben wir ja gerade nicht.
    Im Gegenteil scheint es eher so, dass sich die Ampel in Ihrer Zerstrittenheit und scheinbaren Führungslosigkeit geradezu als Treiber für den Aufwind der Kackblauen erweist. Was letztendlich zum selben Effekt führt wie ein Frosch im Wasserglas: Sie strampeln und strampeln und erreichen nur, dass sie dabei immer tiefer sinken, weil zuviel Wasser herausspritzt.

    Und weiter:

    Ein Verbot der AfD hält der Historiker derzeit nicht für sinnvoll: »Mit einem solchen Antrag würde man der Partei noch mehr Zulauf verschaffen. Eines ihrer falschen Narrative lautet, verfolgt und diskriminiert zu werden.« Gleichzeitig müsse der Staat aber mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Demokratiefeinde wie die AfD vorgehen. Ein Verbot dürfe nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden: »Die Beobachtung und Bewertung durch den Verfassungsschutz ist unerlässlich. Wird festgestellt, dass die Partei insgesamt verfassungsfeindlich ist, dann muss sie sicherlich verboten werden«, so Wildt.

    Ebenda

    Wobei auch die Parallelen zur Zeit vor 1933 ganz offensichtlich sind und es fast wie ein Deja Vu erscheint, was wir gerade erleben:

    Der Wunsch nach einer autoritären Staatsordnung habe schon zum Scheitern der Weimarer Republik beigetragen, sagt Wildt. Er gibt außerdem zu bedenken, dass die AfD fast ausschließlich auf negative Emotionen setze. »Sie schürt gezielt destruktive Gefühle gegen Migranten oder Angehörige der LGBTIQ-Gemeinschaft.« Die Vergiftung der Sprache sei schwer wieder rückgängig zu machen. Bereits in den Zwanziger- und Dreißigerjahren hätten rechtsextreme und faschistische Bewegungen erfolgreich Ressentiments gegen die Demokratie oder jüdische Deutsche bedient: »Auch Hitler setzte auf Hassreden.«

    ebenda

    Was auch belegt, dass die Überlegung nicht falsch ist, das wir alle etwas gegen diesen blaubraunen Spuk unternehmen sollten, wenn nicht sogar müssen:

    Wildt sieht jetzt die Zivilgesellschaft in der Pflicht: »Wir müssen uns gegen das Verächtlichmachen der Demokratie zur Wehr setzen.« Und er warnt vor einer Radikalisierung der politischen Mitte, vor einem Schulterschluss zwischen Konservativen und Rechtsextremen. Wie in der Weimarer Republik, wo in Thüringen 1930 die NSDAP erstmals an einer Landesregierung beteiligt war, weil die bürgerlich-konservativen Parteien um jeden Preis eine SPD-Regierung verhindern wollten.

    »Worst-Case-Szenario wäre eine Minderheitenregierung der CDU, die sich von der AfD tolerieren lässt«, so der Historiker. »In Ostdeutschland sehe ich bereits die Brandmauer einstürzen.«

    ebenda

    Zumal wir ja den ersten Ansatz zu diesem Worst-Case gerade erst erlebt haben…..

    Bleibt aber die Frage, wie ein „sich zur Wehr setzen“ aussehen müsste, wenn es denn auch Wirkung zeigen soll und die Zivilgesellschaft als ganzes offenbar genauso handlungsunfähig ist, wie die Politiker in der Ampelkoalition, die ja nicht nur die Kackblauen irgendwie im Schach halten sollten, sondern auch die C-Parteien, deren konservativer Kern am rechten Rand immer weiter abbröckelt und sich blau einfärbt?
    Und bleibt auch die Frage, ob nicht jede Einzelinitiative scheitert (scheitern muss?), wenn jedes Posting auf Facebook und jeder Blogbeitrag usw., ja sogar auch das gut organisierte Auftreten der Omas gegen Rechts kaum mehr bewirkt als ein zustimmendes Schulterklopfen, oft begleitet von einem

    „Schön dass ihr das macht, aber….. „

    Weil es eben nur Einzelinitiativen sind und eine Vernetzung untereinander nur rudimentär besteht.
    Und weil dabei der Wums fehlt, der auch die zum Mitmachen animiert, die sich bisher zurückhalten…

    Denn besagte Zivilgesellschaft ist ja keine in sich gefestigte und homogene Gruppe, sondern besteht aus hunderten, wenn nicht tausenden von Grüppchen und unzähligen Einzel-Individuen, von denen jeder einen eigenen Kopf hat, seine eigene Meinung und eine eigene Art damit umzugehen.
    Die Einen lauter, die Anderen leiser und auch eine ganze Menge, die lieber gar nichts sagt…warum auch immer….und jeder auch in eine etwas andere Richtung strebend, obwohl zumindest über das gemeinsame Ziel ansatzweise ein Konsens herrscht.

    (auch das übrigens eine Parallele zur Weimarer Republik, in der zwar viele gegen Hitler waren,
    aber sich nur untereinander aufgerieben haben, statt sich auf einen gemeinsamen Weg zu einigen)

    Also ist die besagte Petition bisher auch nichts weiter als ein sehr ehrenhafter Versuch, mehr Leute zum Mitmachen zu bewegen und vielleicht auch zu erreichen, dass die schweigende Mehrheit sich beteiligt. Weil die Unterschriften ja nicht öffentlich einsehbar sind, sondern nur als absolute Zahl erscheinen und so niemand Gefahr läuft sich zu exponieren, wenn er das nicht will.
    Ob sie letztendlich was bewirkt, ist dabei eine ganz andere Frage, zumal die absolute Zahl der Zeichnenden momentan auch noch eher bescheiden ist und bei Weitem von der potentiellen Wählerschaft der Kackblauen überstiegen wird.
    Noch.
    Denn das kann sich ja auch noch ändern. Was ich sehr hoffe.
    Und so halte ich sie zumindest für unterstützenswert (und habe sie deswegen auch unterzeichnet), selbst wenn ich an ihrer Wirksamkeit meine Zweifel habe. In der Hoffnung, dass auch noch viel andere das tun, damit daraus vielleicht doch ein Zeichen entsteht, was nicht zu übersehen ist.

    Wer den ganzen Spiegelbeitrag lesen möchte: hier als PDF zum Download


    Aber wie auch immer:
    Habt einen schönen Tag, bleibt gesund und bleibt behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der eigentlich lieber über etwas anderes geschrieben hätte….
    (Aber alles zu seiner Zeit)


    -15-

  • Tja, warum eigentlich nicht?


    Moin zusammen!

    Vorgestern hat meine Liebste sich mal in einem langen Beitrag ihren Frust und ihre Angst darüber von der Seele geschrieben, dass das rechte Gesocks in unserem Land immer mehr im Vormarsch ist – beides Gefühle, die ich nachhaltig teile, weil es mir ja genauso geht.

    Leider, leider, leider ohne allzugrosse Resonanz, wenn man mal von den Kommentatoren absieht, die bei solchen Themen immer kommentieren.
    Was natürlich die Frage aufwirft, was mit all den anderen ist, die sonst immer so zahlreich ihre Bilder loben. Hat keiner von denen eine Meinung dazu? Ist ihnen das egal? Trauen sie sich nicht?

    (und ja, ich weis: sie wird es nicht gutheissen, dass ich das hier so explizit anspreche)

    Dennoch tue ich es, weil ich es nicht verstehe…
    Schon gar nicht, wo wir doch hier in unserem Land vor neunzig Jahren schon mal die Erfahrung machen mussten, dass Schweigen und weggucken nur Wasser auf die Mühlen derjenigen ist, die lautstark rechte Parolen verkünden – und schlussendlich dazu geführt hat, dass Menschen wie Adolf der Allerletzte an die Macht kommen konnten und nichts als Unglück über die halbe Welt gebracht haben.
    Muss das denn wirklich erst wieder passieren?

    Jajaja, ich weis…
    Ich kann es ja auch nicht mehr hören, die unsägliche und leider auch viel zu oft unwidersprochene bleibende Geschwafel der Kackblauen Truppe. Was inzwischen soweit geht, dass ich den Raum verlasse, wenn die Dummbratzen im Fernsehen mal wieder vor sich hin brabbeln dürfen und kein Reporter genug Hintern in der Hose hat, einfach sein Mikrofon auszuschalten und denen den Saft abzudrehen.
    Aber dennoch versuche ich auf dem Laufenden zu bleiben und mich zumindest aus der Presse zu informieren, was allemal erträglicher ist, als sie live und in Farbe auf dem Bildschirm zu haben.
    Und ich versuche, einzuordnen, was sie fordern, suche (und finde leider auch !) Parallelen zu dem, was Adolf an die Macht gebracht hat… viel zu viele für meinen Geschmack.
    Leider auch im Verhalten der anderen Parteien, die teilweise genauso agieren, wie es ihre Vorgänger vor über neunzig Jahren gemacht haben. Der Unionsmensch mit seinem Vorstoss für eine Zusammenarbeit ist dabei nur die Spitze des Eisbergs, denn auch die anderen ziehen den Schwanz ein und hoffen offenbar, dass der Sturm von ganz alleine vorbeigeht. Wie etwa unser Grinsekanzler vor seinem Urlaub. Wo das hinführt sehen wir ja gerade an den immer weiter kletternden Prozentzahlen der Kackblauen….

    Und wir, die Zivilgesellschaft? Machen wir es besser?
    Mitnichten, wenn wir uns nur auf das verlassen, was von den Politikern kommt. Und das macht mir viel mehr Sorge als die aktuellen Umfragewerte.

    Deshalb habe ich auch wenig Hoffnung, dass sich irgendwas ändert, wenn wir uns nur auf „die Politik“ verlassen. Denn dann wird genauso wenig passieren wie bei allen anderen Themen, über die nun schon seit Jahren gestritten wird – da sei nur die Klimapolitik unserer Regierung als Beispiel für viele offene Baustellen genannt…

    Aber wer, wenn nicht unser gewählten Volksvertreter, soll es denn nun richten?
    Hans Georg hat das in einem Kommentar drüben bei meiner Liebsten so formuliert:

    Andererseits will man sich ja auch nicht von den Enkelkindern fragen lassen: Was hast du dagegen getan?
    Warum ist niemand in der Lage, Demos gegen rechts auf die Beine zu stellen? Parteien, Gewerkschaften, die Kirche, Lebensmittelkonzerne – es gibt sicher genügend Organisationen, die die Möglichkeit hätten, Demos zu organisieren. Es gibt schon Omas gegen rechts. Warum nicht auch Blogger gegen rechts oder Kunden gegen rechts oder Bürger gegen rechts?

    Kommentar auf Heimathafen Elbinsel

    Und darauf muss es wohl hinauslaufen:
    Das wir alle den Hintern hoch bekommen, denen die politische Entwicklung in unserem Land Sorge macht. Das wir den Kopf aus dem Sand nehmen, laut werden, Farbe bekennen, uns dagegen aufstellen. Dass wir offen zeigen, dass wir das nicht mit uns machen lassen wollen, was die Kackblauen uns da als goldene Zukunft für unser Land offerieren wollen…

    Doch mir ist auch klar, dass einer alleine oder nur wenige da nicht viel erreichen können.
    Aber Hey!
    Wir sind nicht wenige.
    Wir sind viele!
    Wir können das!
    Besonders, wenn wir uns zusammentun und uns gegenseitig stärken. Wie das geht, zeigen uns die Omas gegen Rechts. Warum also nicht wirklich auch“Blogger gegen Rechts“, so wie Hans-Georg es angeregt hat?

    Wenn jeder von uns in seinem Blog nur ein kleines, aber deutliches Zeichen setzt (und das kann man auch, wenn man es sonst lieber unpolitisch mag!!) und so zeigt, dass er die Kackblauen nicht will, dann ist damit schon viel erreicht.
    Auch ohne dass man dazu lange Beiträge schreiben muss oder darüber diskutieren (was natürlich trotzdem jedem unbenommen bleibt).

    Und je mehr wir werden, um so deutlicher wird auch, was wir wollen – oder besser: was wir nicht wollen.

    Denkt mal drüber nach.

    Und nochmal Hans-Georg in einem weiteren Kommentar:

    Du kannst mir glauben oder auch nicht, ich mag das auch alles gar nicht mehr hören. Aber den Kopf in den Sand zu stecken hilft uns auch nicht, Faschismus, Neonazis und „Heil-Höcke“ Rufe zu verhindern.

    Kommentar auf Heimathafen Elbinsel

    Dem kann ich nur beipflichten :good:

    -_-_-_-

    Und falls jemand das Logo möchte: Mitnehmen ist erlaubt!
    Einfach – > Link öffnen -> Rechtsklick auf das Bild -> …..Speichern unter -> und anschliessend im eigenen Blog hochladen und einbinden – am besten in ein Widget :

    Logo-Download

    (es geht natürlich auch jedes andere Bild, das einen sinnentsprechenden Inhalt hat. Im Netz gibt es viele davon)


    Also: holt Euren Kopf aus dem Sand und setzt ein Zeichen, habt trotzdem eine feine Woche und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der die Hoffnung nicht aufgeben will, dass wir das alle zusammen doch noch in den Griff kriegen können. Je mehr mitmachen, je besser!


    -14-

  • Soll ich oder soll ich nicht?


    Moin zusammen!

    Wenn ich mal rüber gucke auf die Seite meiner Liebsten, dann sehe ich da als Neuestes einen Beitrag, der als „Über mich“ – Seite auch im Hauptmenue des Blog verlinkt ist. Einen Beitrag, der mir – ganz ehrlich – viel Respekt abnötigt, obwohl ich die Geschichten darin ja aus erster Hand kenne. Was da zu lesen ist, habe ich ja alles direkt miterlebt und auch die Entwicklung, die dahinter steht. :heart:

    Weshalb ich auch ein wenig verwundert war, als ich vor ein paar Tagen von der Dame meines Herzens gebeten wurde, den Beitrag auch ins Menue einzubinden. Denn bisher hatte ich das immer für ziemlich unvorstellbar gehalten, dass meine Liebste sich so offen und so komprimiert an einer Stelle im Netz zeigt, obschon natürlich ein grosser Teil dieser Informationen schon vorher hier und da angeklungen sind und zumindest viele der Stammleser unserer Blogs sie auch kennen.
    Insofern war das jetzt also ein konsequenter Schritt, das alles mal zusammenzufassen und an einer einzigen Stelle zu präsentieren.
    Und ich finde es gut so!
    Zumal es sich durchaus mit einer Intention deckt, die ich auch immer mal wieder gedanklich auf der Tagesordnung hatte:

    Denn auch ich blogge ja schon lange und habe auch an vielen Stellen im Netz schon über Detail aus meinem Leben geschrieben – manchmal offen, manchmal in Andeutungen – aber das alles noch nie konsequent an einer Stelle gebündelt, obwohl der Gedanke daran schon öfter im Raum stand.

    Nicht, weil ich das nicht in Worte hätte fassen können, sondern wohl eher aus der Scheu heraus, dass dabei auch Dinge auftauchen könnten, die ich nicht so gerne in der Öffentlichkeit wüsste. Schon weil sich manches in so einem bloggerischen Lebenslauf eben auch aus Ereignissen ergibt (und sich auch nur daraus erklären würde), die für mein „Hier und Jetzt“ zwar eine massgebliche Grundlage bilden, die ich aber in den letzten Jahren immer bewusst ausgeklammert habe, weil sie auch mit Menschen zu tun haben, die zwar zu meinem vorherigen Leben gehören, aber in meinem „Jetzt“ eben keine Rolle mehr spielen, ausser in gelegentlichen Phasen von nostalgisch angehauchten Novembergedanken…

    Wobei ich natürlich auch nicht weis, wer hier alle still und heimlich mitliest

    Und genau daran bin ich bisher jedesmal auch gescheitert, wenn ich einen Versuch in dieser Richtung unternommen habe. Zumal eine „Geschichtsschreibung meines Bloggerlebens“ ja definitiv nicht erst 2007/2008 beginnen müsste, sondern erste Vorstufen dazu schon viel eher entstanden sind, irgendwann Mitte/Ende der 1990er Jahre, kurz nach meinem ersten Kontakt mit dem Internet.
    Damals beginnend mit privaten Mailing-Groups, später in mehr oder weniger offenen Foren und 2003 mit einem ersten Blog auf eigenem Webspace, alle auch aus dem Wunsch heraus, bestimmte persönliche Ereignisse (und daraus resultierende Probleme) mit Menschen ausserhalb meines ganz persönlichen Umfeldes heraus teilen und darüber auch gelegentlich neue Impulse und Denkanstösse zu bekommen.

    (Wobei mir gerade auffällt, dass es so wie im letzten Absatz vielleicht doch funktionieren könnte)

    Jedenfalls hat mich das bisher auch immer abgeschreckt, eine „Über mich“ Seite zu verfassen, obwohl es genau diese Seiten sind , die ich selbst fast immer zuerst ansteuere, wenn ich einen neuen, mich ansprechenden Blog entdecke. Weil mich interessiert, wer da schreibt und auch, welche Geschichte sich hinter dem Schreibbedürfnis des Blogschreibers verbirgt.

    Wobei ich manchmal tatsächlich staune, was sich da auftut. Ein Seelenstriptease ist nichts dagegen… :wacko:

    Und so kann ich natürlich auch meine Leser verstehen, wenn sie wissen wollen, wer sich hinter „dem Wilhelm“ verbirgt, was das für ein Mensch ist, der hier schreibt und sich in manchen Dingen sehr offen, in anderen aber auch sehr zugeknöpft zeigt, ja sogar seinen wirklichem Rufnamen hinter einem Namen verbirgt, der zwar auch in seinem Ausweis steht, aber im realen Leben ausser bei irgendwelchen mehr oder weniger erfreulichen Amtshandlungen nie benutzt wurde….

    Mag sein, dass ich daran jetzt doch etwas ändere. Da muss ich jetzt halt noch mal ein wenig drauf rum denken…..
    Immerhin ist meine Liebste ja schon mit einem guten Beispiel vorangegangen :heart:


    Aber wie auch immer:
    Habt einen feinen Tag mit guten Ideen und Gedanken – und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der das jetzt vermutlich noch ein, zwei mal überschlafen wird, obwohl der Text für eine „Über mich“ im Kopf schon langsam Gestalt anzunehmen beginnt.
    Aber : So bin ich halt – Ich kann nichts dafür B-)


    -13-

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