Der Wilhelm

– tageweise unsortiertes –

„Ja, ich sehe es ein, zweierlei ist möglich, man kann entweder dieses thun oder jenes;
meine aufrichtige Meinung und mein freundschaftlicher Rat ist der:
thu es oder thu es nicht, beides wird dich verdrießen.“

Søren Kierkegaard



  • Die Sache mit dem Anstand


    Guten Abend allerseits!

    Der Markus und der Hubert:
    Ein tolles Team – da passt kein Blatt Papier dazwischen.
    Nicht mal ein Flugblatt mit Nazi-Schmeiereien, was auf ungeklärte Art und Weise vor langer Zeit in des Huberts Schulranzen gelandet ist.
    Was der Markus ja nun mal nicht so schlimm findet – denn mehr als einer der üblichen Lausbubenstreiche sei das ja nicht gewesen, eine Jugendsünde, über die nun mal endlich die Decke des Verzeihens und Vergessens gelegt werden solle.
    Also Schwamm drüber, ein paar markige Worte zerdrücken – von Reue und Demut und so – und dann weitermachen in herzlich verbundener Kumpelei, egal was der Rest der Welt darüber denkt.

    Sind sie nicht ein Traumpaar, diese beiden Musterschüler?

    Denn der Markus hat ja noch grosse Pläne.
    Erstmal bezogen auf die Bayerische Krone, die er sich in ein paar Wochen gerne wieder aufs Haupt stülpen will , um vielleicht – später, wer weis? – sogar noch der mächtigste Mann der Republik werden zu können.
    Egal, ob sein Adlatus, der Hubert nun Dreck am Stecken hat oder nicht.
    Hauptsache, der taugt noch als Steigbügelhalter – einstweilen zumindest. Und was dann später kommt, wird man ja sehen, sobald über die Geschichte etwas Gras gewachsen sein wird…

    Wenn darüber jemals Grass wachsen wird….

    Denn zumindest der Hubert wird den Dreck ja nicht wieder los, der jetzt an im klebt, egal wie sehr er auch in jedes Mikrofon und in jedem Bierzelt etwas von „Verschwörung“ faselt.
    Dafür werden auch die nächsten fünfundreissig Jahre nicht mehr reichen, damit das völlig in Vergessenheit gerät. Und daran ist alleine der Hubert selbst Schuld, weil er in de letzten Tagen genauso unehrlich rumgeeiert ist wie vermutlich auch seinerzeit schon in der Schule. So ist das eben, wenn man einfach nichts dazulernen will und die Schuld niemals bei sich selbst, sondern immer bei den anderen sucht.
    Und wenn man offensichtlich nicht in der Lage ist, ernsthaft zu dem zu stehen, was man da verzapft und sich selbst eingebrockt hat.

    Und natürlich bleibt von dem Dreck jetzt auch was am Markus hängen.
    Muss ja auch, wenn das Zeug klebt wie Teer bei einer Ölpest, er sich geradezu absichtlich darin suhlt und das aus reinem Machtkalkül auch weiter so machen möchte. Womit der Markus vermutlich jetzt auch bei vielen Menschen untendurch ist, die bisher noch ein wenig Respekt vor ihm hatten. Erst recht, wenn es irgendwann um mehr geht als die bayerische Königskrone, die er ja eigentlich jetzt schon nicht mehr so recht verdient hat.
    Jedenfalls, wenn man es vom Norden der Republik aus betrachtet…


    Somit dürfte es auch keine allzu weit hergeholte Prognose mehr sein, dass der Markus in diesem Leben wohl nicht mehr viel mehr werden kann als ein bayerischer Lokalfürst, der sich ohne Not an einen Kumpel bindet, dessen Gebaren ausserhalb des Alpenfreistaates auf wenig Gegenliebe, ja auf komplette Ablehnung und Unverständnis trifft.
    Genauso, wie das, was der Markus jetzt mit seinem eigenen Agieren daraus gemacht hat.


    Aber mitgefangen , mitgehangen….
    So ist das halt, wenn Kumpelei und die eigene Machtgeilheit wichtiger sind als ein wenig politischer Anstand.


    In diesem Sinne:
    Bleibt sauber, habt einen angenehmen Abend und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    Der vielleicht etwas spät mit diesem Thema ist, es aber trotzdem einfach nochmal ansprechen wollte..


    -22-

  • Der Kanzler ist gestürzt


    Guten Morgen am Montagmorgen!

    Man verzeihe mir den kleinen Kalauer in der Überschrift, den man ja so oder so verstehen kann.

    Einmal im wörtlichen Sinne, wie es ja wohl auch in den vergangenen Tagen tatsächlich passiert ist , als er beim Joggen über die eigenen Füsse gestolpert ist – und einmal im Übertragenen, wenn man sich die Zahlen des aktuellen Deutschlandtrendes anguckt, wo er von Monat zu Monat in der Beliebtheitsskala weiter nach unten durchgereicht wird und aktuell sogar noch deutlich hinter der unsäglichen Frau Wagenknecht von den Linken landet..

    Die Grafiken dazu erspare ich mir jetzt mal, wer mag:
    Hier sind sie zu finden, genau wie alle anderen aktuellen Umfragewerte, die ebenfalls zeigen, wie katastrophal die aktuelle Lage für die zerstrittene Regierungskoalition ist.
    Und insbesondere für ihn, ihren Chef, auch wenn das gerade etwas in der Bayrischen Provinzposse um den braun eingefärbten stellvertretenden Ministerpräsidenten und seinen populistischen und machtgeilen Chef unterzugehen scheint, dessen Fragenkatalog samt Antworten mehr Fragen offen lässt, als er beantwortet.

    Mit dem Unterschied vielleicht, dass der Kanzler die Schuld für sein Versagen nicht auf einen ominösen Bruder schieben kann und sein infantiles Gegrinse ihm ganz sicher auch nicht aus der misslichen Lage heraushelfen wird, wenn er nicht langsam mal den Ernst der Lage begreift und den Hintern hochbekommt.
    Wobei das bayerische Bauerntheater der letzten Tage ja auch schon wieder zeigt, dass der Kanzler offenbar lieber gar nichts sagt, als mal klar, deutlich und konkret Stellung zu beziehen.
    Jedenfalls habe ich von ihm dazu bisher noch kein Wort gelesen oder gehört, genauso wenig wie vom in den Umfragen noch hinter dem Kanzler platzierten Fraktionschef der CXU, der sich ebenso wie der Rest seiner Partei erst lange in lautstarkes Schweigen hüllt, wo eigentlich klare Worte angesagt wären, um anschliessend auf einer bayerischen Trachten– Wahlkampfveranstaltung im Bierzelt von Gillamoos den Söder Markus in höchsten Tönen zu loben und ihm voller Zustimmung auf die Schulter zu klopfen:

    Schon komisch, wo der Typ doch sonst den Mund gerne sehr weit aufreisst, aber offenbar jegliches Rückgrat verliert, sobald es um klare Worte gegen den rechten Sumpf in unserem Land geht..
    Und wieder mal die Frage aufwerfend, welchen Lack man eigentlich gesoffen haben muss, um so verkehrt zu ticken.

    Bleibt zum Schluss nochmal ein Blick auf den Kanzler, der ja nun im realen Leben offenbar mal gründlich auf die Fr.sse gefallen ist und einige Termin absagen musste. Was ich gut nachvollziehen kann, weil Prellungen sehr schmerzhaft sind, wie ich nach meinem Sturz vor zwei Wochen ja auch erleben musste.
    Immerhin Grund genug, ihm gute Besserung zu wünschen – verbunden mit dem Wunsch, dass er die so erzwungene Auszeit auch als Chance begreifen möge, sich noch mal kritisch mit sich selbst und mit seiner Strategie für die zweite Hälfte seiner Amtszeit auseinander zu setzen…..

    Denn so wie es jetzt läuft mit seinem zerstrittenen Regierungskindergarten, so darf das einfach nicht weitergehen. Weil dann viel schlimmeres droht, als nur ein verbeultes Gesicht.
    Nicht nur für ihn, sondern für uns alle….


    Also kein guter Start in die Woche – aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.
    Deshalb habt alle einen guten Tag und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der seit gestern morgen um 11.05 Uhr aus dem Kopfschütteln nicht herauskommt.
    Nicht nur über den machtgeilen und populistischen Bayernhäuptling, sondern auch über die merkwürdige Form der „demütigen Reue“ seines Stellvertreters, die er gleichzeitig im nächsten Bierzelt am Wegesrand ausleben musste…


    -21-

  • Hinter verschlossenen Türen


    Guten Abend in die Runde:

    Wenn man von Norden aus den Blick nach Süden richtet, dann fällt momentan vor allem Eines auf:

    Dass offenbar gerade nichts so heiss gegessen werden soll, wie es vor 35 Jahren von einem „frustierten“ Teenager in Form einer „überspitzen Satire“ gekocht wurde.
    Oder eben von seinem Bruder, der ihm im Zusammenhang damit nach kurzer Bedenkzeit von nur knapp zwei Tagen hilfreich zur Seite springen wollte, indem er alle Schuld auf sich nahm und nochmal einen weiteren Tag später nachschob, dass der vermeintliche Missetäter (seines Zeichens immerhin noch Bayerischer Minister in Amt und Würden) ihm wohl seinerseits damals habe den Allerwertesten retten wollen, indem er sich die Nazipamphlete wieder einzusammeln bemühte und dabei dann erwischt worden sei.
    Möglicherweise, vielleicht, eventuell….?

    Tatsächlich könnte es vielleicht sogar so gewesen sein, aber so ganz genau, könne er, der sich nun revanchierende Bruder sich halt auch nicht mehr daran erinnern…
    Oder es war eben auch nicht so.
    Wer ausser den beiden Brüdern weiss das schon?
    Zumal ja beide Brüder offenbar als Mittfünfziger schon unter galoppierender Demenz zu leiden scheinen?

    -_-_-_-

    Und so kam es, dass der Minister gewordene Bruder heute nun ein sehr ernsthaftes Gespräch mit seinem Chef hatte, ohne allerdings für Lückenlose Aufklärung sorgen zu können und besagter Chef in seiner unendlichen Güte entschied, dass der Herr Minister nun endlich mal seine Hausaufgaben ordentlich machen müsse, indem er Stellung zu fünfundzwanzig Fragen nehmen solle…
    Was der Chef dann auch öffentlich verkündete, ohne allerdings zum Inhalt der Fragen und zur Zeit näheres publik zu machen, die er seinem Minister dafür einräumt – und auch nicht dazu, wie dezidiert Ergebnise und Noten dieser hochnotpeinlichen und um Jahrzehnte zu spät abgehaltenen Nachprüfung der Öffentlichkeit dann zu Wissen gebracht werden.

    Immerhin: So leicht wie die Führerscheinprüfung dürfte es für den Noch-Minister nicht werden – und Multiple Joyce dürfte auch eher unwahrscheinlich sein…

    Wobei mein nicht ganz ungesundes Misstrauen mir sagt, dass es dazu wohl kaum mehr als eine zusammenfassende Würdigung geben wird und wesentliche Details niemals an Licht der Öffentlichkeit dringen werden – oder zumindest so lange nicht, bis am 8.Oktober das Wahlergebnis steht…

    -_-_-_-

    Deswegen bin ich von dem Verfahren auch nicht sonderlich überzeugt, weil es mir viel zu sehr nach Zeit schinden aussieht und viel zu wenig Transparenz bietet: Denn was der Fragenkatalog genau enthält und wie die Antworten darauf ausfallen dürfte angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen wohl eine Menge bayerischer Wähler interessieren, die langsam genug von den Mauscheleien hinter verschlossenen Türen haben.
    Und nicht nur die:
    Denn so, wie das jetzt abläuft strahlt es natürlich auch auf alle anderen Bundesländer aus, insbesondere auf die, in denen das Vertrauen in die Politik ohnehin schon kurz vor dem Null-Punkt ist…

    Und damit ist es dann auch kein rein inner-bayerisches Problem mehr, sondern wird zu einem bundesweiten Politikum mit möglichen Auswirkungen, die sich keiner von uns wünscht. Um so mehr, je länger in München dem unsäglichen Komödienstadl um ein Schmierpamphlet kein Ende bereitet wird, das sich indirekt auch heute noch als Gefährdung der Demokratie erweisen kann…


    Habt dennoch einen friedlichen , erholsamen Abend und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der ganz und gar nicht auf Bauerntheater hinter verschlossenen Türen steht……


    -20-

  • Brüder sind praktisch?


    Guten Morgen zusammen!

    Schon praktisch, wenn man im entscheidenden Moment einen Bruder hat, der Familiensinn noch als etwas positives begreift – insbesondere dann, wenn es darum geht, seinem Bruder den faltigen Hintern zu retten, in den ihm gerade alle Welt am liebsten kräftig hineintreten will.
    Schön, wenn ein Bruder dann in die Bresche springt, seinen eigen Hintern hinhält und aus freien Stücken (?) die Verantwortung übernimmt, um seinen Bruder zu schützen.
    Jedenfalls im Normalfall und wenn die Sache nicht so liegt, wie sie hier möglicherweise liegt.

    Denn hier geht es nicht um eine einfache Jugendsünde, wie der öffentlich gescholtene Bruder uns gerade weismachen will (der dummerweise auch noch eine wichtige politische Position bekleidet, auch wenn er allenfalls zum Hofnarren geeignet wäre), sondern um ein übel rassistisches Pamphlet der schlimmsten Kategorie, dass seinerzeit sicher nicht nur als Ausdruck jugendlicher Unbekümmertheit entstanden ist, sondern vor Hass nur so trieft und durchaus auch Rückschlüsse darauf zulässt, welcher unguter Geist wohl im Elternhaus der beiden Brüder geherrscht haben mag:
    Sowas schreibt man nicht von ungefähr aufgrund einer kurzfristigen Frustration und nicht in einer Umgebung, die Grundzüge der enthaltenen Gedanken nicht fördert und mitträgt.
    Soviel ist mal sicher.

    Und damit erlaubt es auch (egal, welcher der Brüder es wirklich verfasst hat) Rückschlüsse auf die gedankliche Ausrichtung des in der Öffentlichkeit stehenden Bruders, eine Ausrichtung, die er ja auch durch seine (wenn auch etwas schwächer formulierten und meist ohnehin schon oberpeinlichen ) Äusserungen in heutigen Tagen immer wieder zeigt, welch Geistes Kind er ist – genauso wie durch seine Gedankenlosigkeit über Auswirkungen und Konsequenzen dieser Statements.
    Denn zurückrudern und relativieren musste er als Politiker ja schon öfter mal, ohne aber jemals wirklich das zu machen, was als Parole über seinem letzten Wahlkampf stand:

    Worin sich wohl auch begründet, dass keiner ihm die Geschichte mit dem Bruder so recht abnehmen will (und dem beispringenden Bruder schon gar nicht, der vorher als kleiner Waffenhändler noch nie im Licht der Öffentlichkeit stand – und es womöglich auch nie wollte(?) ).
    Und damit sind die Tritte in den Allerwertesten auch mehr als verdient, die gerade von allen Seiten auf die beiden Brüder einprasseln. Nur das halt einer noch fehlt, der eigentlich wesentlich wäre:

    Der staatstragende des Vorgesetzten, der den peinlichen Politiker-Bruder aus Amt und Würden befördert. Und der wäre eigentlich schon lange fällig gewesen, bevor diese üble Geschichte von der Jugendsünde auf den Tisch kam.
    Anlässe gab es jedenfalls auch ohne das genug….

    Und so wäre wohl „Verantwortung übernehmen!“ jetzt wirklich das Gebot der Stunde.
    Für den Politiker-Bruder ohnehin, um nun auch seinen Bruder wieder aus der Schusslinie zu bekommen – und für seinen Chef allemal, der trotz aller öffentlichen Distanzierung schon jetzt nicht mehr unbeschädigt ist und mehr und mehr in den Ruch gerät, nun auch noch das aus reiner Angst um sein eigenes Amt (und die kommende Wahl) zu tolerieren, was keinesfalls zu tolerieren ist…


    Habt alle einen feinen Tag und immer einen Bruder, der sich schützend vor Euch stellt , wenn ihr ungerecht behandelt werdet – und bleibt gesund und behütet.
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der seiner Liebsten für die Idee zur Überschrift dankt
    und es im Übrigen vorzieht, für selbst gebauten Mist auch selbst gerade zu stehen, ohne seine Brüder zur Hilfe zu rufen…


    -19-

  • Nur keinen Stress!


    Tagchen , liebe Leserinnen und Leser!

    Heute wird es garantiert unpolitisch bei mir, soviel vorweg!
    Denn heute will ich mal eine Sache aufs Korn nehmen, über die ich mich schon wundere, seit ich vor über zehn Jahren selbst in Bloggersdorf aktiv geworden bin und freundlich in die Gemeinschaft aufgenommen wurde:

    Projekte, irgendwann mal von irgendwem angestossen und freudig von anderen aufgenommen, die erst zum Selbstläufer wurden und irgendwann zur lästigen Pflicht, von manchem nur noch leise vor sich hin murrend erfüllt, weil sie sich nicht die Blösse geben wollen, nicht durchgehalten zu haben.

    Und ja, ich habe mich damals auch an dem Einen oder Anderen beteiligt, aber musste dann bald erkennen, dass das mal so gar nichts für mich ist:

    Täglich ein frischgemaltes Bild, wöchentliche Wortprojekte, irgendwelche Fragerunden, die es im Rahmen von Award-Verleihungen zu bearbeiten gab, Stöckchen (gibt es diese Unsitte eigentlich noch?), die mir ungefragt hinterhergeworfen wurden, und so weiter und so fort – das kann man natürlich alles (mit)machen, um mittendrin und Teil des Ganzen zu sein.

    Nur ich, ich konnte es nicht.

    Und ich wollte es schlussendlich auch nicht mehr.
    Denn für mich war das damals irgendwann nur noch Stress, der mir das Bloggen vorübergehend auch etwas verleidet hat. Weil mir oft genug die Zeit fehlte, mich regelmässig, schlimmstenfalls täglich zu beteiligen oder (nach ein paar zu enthusiastisch eingegangenen Verpflichtungen) mir irgendwann schlicht die Lust abhanden kam, mich wieder und wieder immer mit dem Selben zu beschäftigen – oder die gleichen Fragen hundertfach in anderen Blogs beantwortet und durchgekaut zu finden.
    Pflichten hatte ich ja damals auch anderweitig noch genug, nämlich im realen Leben.
    Und oft genug (aufgrund meines Berufes) auch dann, wenn andere ihren wohlverdienten Feierabend oder ihr freies Wochenende für dererlei Übungen nutzen konnten….

    Woraus konsequenterweise für mich irgendwann nach einer mittellangen Denkpause die Entscheidung folgte, dass ich Abstand von deartigen Projekten genommen habe, obwohl unzweifelhaft auch eine kommunikative Ebene darin vorhanden war und sie durchaus Sinn im Rahmen einer grösseren Vernetzung machten. Denn den Preis, dafür Zeit zu opfern, die ich nicht hatte, oder mich mit etwas auseinanderzusetzen, das mich dann später doch nur noch langweilte – diesen Preis war es mir auf Dauer eben auch nicht wert.

    Was mir zu viel war, war mir einfach zu viel…. auch auf die Gefahr hin, von diesem oder jenen als Spielverderber angesehen und von manchem dann auch gemieden zu werden, weil ich ihm seine Stöckchen zurück geworfen hatte oder meinen Blog nicht mit einem Award schmücken wollte, dessen Sinn mir ohnehin unbegreiflich war.

    Weshalb ich heute auch ganz froh bin, weitgehend mein Ding im Netz machen zu können, ohne mich in grössere Projekte einbinden zu müssen, obwohl ich dafür inzwischen Zeit genug hätte
    Und wenn ich mich hin und wieder mal beteilige, wenn mich ein Thema dabei reizt, dann eben immer auch nur in einem unverbindlichen Rahmen und ohne die Verpflichtung und die Verbissenheit, die von manch anderem da hinein gedeutet werden mag.
    Schliesslich soll Bloggen doch vor allem Spass machen und nicht irgendwann zur lästigen Pflicht oder schlimmer: zum Stress verkommen, oder zu etwas, wozu man sich gezwungen fühlt, weil man vor ewigen Zeiten eine Zusage gemacht hat und sich in der Verantwortung fühlt?
    Deshalb sehe ich für mich auch nur den Weg des „alles kann, aber nichts muss“

    -_-_-_-

    Doch ich will das natürlich auch niemandem madig machen, der immer noch seine Freude daran hat.
    Schliesslich muss jeder selbst entscheiden, womit er seinen Blog befüllen will, und das sehe ich auch nicht als Anlass für Kritik.
    Im Gegenteil: Ich finde ich manches im Rahmen solche Projekte veröffentlichte und gelungene Bild oder machen schönen Text ja auch mal richtig gut als Nervennahrung für zwischendurch, wenn ich zufällig darüber stolpere.
    Und dann bin ich auch gerne einfach mal der stille Beobachter, der nur am Rand steht, den Fortgang der Dinge eine Zeitlang verfolgt und gelegentlich auch nur konsumiert und geniesst.
    Froh darüber, nicht selbst beteiligt zu sein und frei, mich jederzeit mit etwas anderem beschäftigen zu können, als mir Gedanken ums nächste Bild, um die nächste Aufgabe oder die abwertende Kritik machen zu müssen, die manchem der Projektler immer wieder entgegenschlägt.

    Und auch froh, nicht selbst mit Stöckchen oder Awards behelligt zu werden, die mancher unverdrossene Zeitgenosse immer noch zu gerne durchs Bloggersdorf werfen möchte….


    In diesem Sinne :
    Habt alle einen stöckchen – und awardfreien Tag und bleibt gesund und behütet!
    Wir lesen uns :bye:

    Euer Wilhelm,

    der das einfach mal loswerden wollte, ohne dabei jemanden direkt anzusehen….


    -18-

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