Das Schweigen im Walde


Guten Tag zusammen

Im einem meiner letzten Beiträge klang sie ja schon an – und nebenan habe ich das Thema jetzt in einer Anwandlung von nostalgischen Gedanken noch ein wenig vertieft:

Meine zunehmende Nachrichten-Allergie der letzten Wochen, ausgelöst durch all das, was da alltäglich auf mich einprasselt und einmal mehr zeigt, wie wenig Einfluss ich selbst darauf nehmen kann, ausser mit hilflosen Versuchen, so gut es geht zu ignorieren, was ich nicht mehr verarbeiten kann.

Wobei ich „Kopf in den Sand“ nach wie vor nicht für eine gute Lösung halte, um damit umzugehen – und auch immer wieder den Impuls verspüre, dagegenzuhalten und zu thematisieren, was mich daran beschäftigt.
Denn alles geht ja nun doch nicht an mir vorbei…

Nur gelingen will mir das nicht so recht, das Wechselspiel von Überforderung (durch die schiere Masse an negativen Nachrichten) und dem Wust an negativen Gefühlen dazu so auszudrücken, dass es nicht nur zur reinen Polemik verkommt, zum einseitigen Herumdreschen auf der einen Partei eines Konfliktes oder politischen Spielchens und dabei den Anteil der anderen Partei übersehend.

Das ist beispielsweise auch bezogen auf die bevorstehende Neugründung der Wagenknecht-Partei so, die neben dem willkommenen und begrüssenswerten Teil des Abziehens von Protestwählern aus dem kackblauen Lager aber gleichzeitig auch eine weitere Zersplitterung der Parteienlandschaft links der CXU und damit eine absehbare Schwächung des gesamten demokratisch-parlamentarische Systems bedeuten könnte – bis hin zu der Befürchtung, dass die Politik sich am Ende nur noch mehr mit sich selbst beschäftigen und konstruktive Regierungsarbeit noch weiter zur Nebensache verkommen würde.
Ein Effekt, wie er sich ja auch schon deutlich an der Zerstrittenheit der Ampelkoalition zeigt und deren scheinbarer Unfähigkeit, schnell und effektiv auf aktuelle Themen zu reagieren…. auch das ein Thema, was es mir immer schwerer macht, in angemessener Form damit umzugehen

Doch das will ich jetzt gar nicht weiter vertiefen, zumal dieses Thema in gewisser Weise hier nur als Beispiel dienen sollte, was es mir gerade so schwer macht, dazu eindeutige Standpunkte zu finden und dann auch noch auszudrücken.
Denn vorher müsste ich mich ja auch erst mal zur Aufgabe meiner aus reinem Selbstschutz gewählten, weitgehenden Nachrichten-Abstinenz überwinden, um mich über das hinaus noch genauer über alles zu informieren, was bisher in Form der abendlichen Tagesschau und eines groben Überfliegens von Schlagzeilen nur in groben Bruchstücken bei mir ankommt und mit Sicherheit nur die Oberfläche von Informationen abbildet, unter der womöglich noch viele weitere Fakten verborgen sind, die das Gesamtbild etwas klarer erscheinen lassen würden.

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Wie richtig das ist, wurde mir auch gestern Abend durch einen kurzen Dialog in einem Krimi nochmal deutlich, in dem es auch um die Art und Weise einer Entscheidungsfindung ging:

…..
Kommissarin:
„Man hat immer noch die Wahl, sich richtig zu verhalten.
Man hat sein eigenes Hirn, seine eigenen Werte,
einen moralischen Kompass (…als Massstab für eine Entscheidung)“

Ihr Gegenüber:
„Was einem nichts hilft, wenn man nicht über die nötigen Informationen verfügt,
die Lage richtig einzuschätzen“
…..

Kommissarin Lukas, Finale Entscheidung, ZDF am 28.10.2023

Deshalb schweige ich zu diesen Thema gerade auch lieber, solange ich kein halbwegs komplettes Bild davon habe.
Selbst wenn sich durchaus schon langsam eine Meinung dazu verfestigt….


In diesem Sinne:
Habt noch einen schönen Restsonntag, einen erholsamen Brückentag(?) und einen entspannten Reformationstag – und bleibt wie immer gesund und behütet!
Wir lesen uns :bye:

Euer Wilhelm

der sich heute mal einen freien Tag von seinen anderen Projekten gönnt und nur aufs bloggen beschränkt….


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